Philosophie

 
Wofür stehe ich eigentlich?
Diese Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten.

Ich versuche es trotzdem:

Lebenslanges Lernen.
Der Mensch ist kein "fertiges" Individuum, wenn er den Mutterleib verlässt. Er ist auch nicht "fertig", wenn er die Schule verlässt, oder wenn er endlich einen Beruf erlernt hat. Der Mensch ist ein "Work in Progress", ein adaptives, lernendes System, und vor diesem Hintergrund verstehe ich mich als Vorbild für lebenslanges Lernen. Besser geht immer…Stolpern gehört zum Prozess.

Growth Mindset.
Erfolg ist freiwillig und die Einstellung zum Erfolg wird erlernt. Wer ein "Growth Mindset" (nach Carol Dweck, 2006) besitzt, geht davon aus, dass die eigenen Fähigkeiten durch persönliches Zutun verbessert werden können, dass Intelligenz formbar ist, dass die eigenen Bemühungen Früchte tragen werden. Im Gegensatz dazu steht das sog. "Fixed Mindset", in dem man sich selbst keine Verbesserungschancen einräumt und fatalistisch davon ausgeht, dass die Dinge eben sind, wie sie sind.

Sozial-emotionales Lernen.
Wer sagt, dass man für das Leben lernt und nicht für den Lehrer, ignoriert eine ganz wesentliche Tatsache: Menschen sind soziale Wesen. Wenn ich den Lehrer nicht mag, ist es mit der Sympathie für das Fach meist auch nicht weit her. Wenn ich neben einem anderen Kind sitze, das mich permanent ablenkt oder bedrängt, freue ich mich nicht auf den Unterricht. Wenn ich aber den Lehrer mag, gebe ich mir zumindest insofern Mühe, als dass ich mich nicht zu arg blamieren möchte. Mit und von angenehmen Mitmenschen lerne ich gut und gern!

Ganzheitlichkeit.
Wenn die Seele an einem dunklen Ort ist, können Geist und Körper nicht funktionieren. Schule muss mehr leisten, als junge Menschen fachlich auf die Arbeitswelt vorzubereiten. Ich unterrichte nicht mein Fach, sondern ich unterrichte Menschen. Die Unterrichtszeit ist dabei nur eine Momentaufnahme, sozusagen die Spitze des Eisberges. Achtsamkeit und Fürsorge können und dürfen nicht aus dem Lernprozess ausgeklammert werden!

Klare Ansagen, Kommunikation und Akzeptanz.
Menschen und ihre Meinungen sind verschieden, weil ihre Erfahrungs-Rucksäcke unterschiedlich bestückt sind. Das ist richtig und wichtig. Ich muss nicht alles für mich akzeptieren, was andere Menschen glauben und denken, aber ich kann versuchen, Verständnis für andere Positionen aufzubringen, anstatt sie zu verurteilen. Gleichzeitig darf jeder seinen eigenen Standpunkt vertreten und begründen. Diskurs lautet das Zauberwort – und manchmal endet der eben auch mit der Notwendigkeit, zwei unterschiedliche Standpunkte auszuhalten.